Synergien
EQUICARES strebt an, Synergien mit relevanten Projekten sowie mit regionalen, nationalen und internationalen Initiativen zu fördern. Dazu gehört, bestehende Verbindungen innerhalb des „Network of Interest“ (Interessensnetzwerk) des Projekts zu nutzen, an EU- und internationalen Veranstaltungen teilzunehmen und gemeinsame Aktivitäten mit Schwesterprojekten zu organisieren.
Eine Liste der Initiativen und Schwesterprojekte, mit denen EQUICARES eine Zusammenarbeit plant, ist nachfolgend aufgeführt.

SP-EU: Social Prescribing zur Förderung und Verbesserung des Zugangs zu Gesundheitsversorgung für Menschen in vulnerablen Lebenslagen in Europa (Projekt-ID: 101156500)
SP-EU transformiert den Zugang zur Gesundheitsversorgung für vulnerable Bevölkerungsgruppen in Europa. Viele Menschen haben aufgrund sozialer Barrieren Schwierigkeiten, Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen, insbesondere jene in vulnerablen Lebenssituationen. Allgemeinmediziner*innen stoßen häufig auf gesundheitsbezogene soziale Probleme, verfügen jedoch oft nicht über geeignete Mittel, um diese wirksam anzugehen. Social Prescribing (SP) schließt diese Lücke, indem es Patient*innen über speziell geschulte Link-Worker mit nicht-klinischer Unterstützung aus der Community verbindet. Obwohl SP großes Potenzial für die Integration von Gesundheits- und Sozialversorgung zeigt, ist sein Einsatz für marginalisierte Bevölkerungsgruppen bislang wenig erforscht.
Vor diesem Hintergrund wird SP-EU das Potenzial von Social Prescribing bewerten, den Zugang zu Gesundheitsversorgung für Menschen in vulnerablen Lebenslagen zu fördern und zu verbessern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf drei primären Zielgruppen: LGBTIQ-Personen, Geflüchteten und Erstgenerationsmigrant*innen sowie älteren Menschen, die allein leben.
SP-EU verfolgt einen partizipativen und Mixed-Methods-Ansatz: Anpassungen von SP werden gemeinsam mit den Zielgruppen entwickelt, um sie an deren spezifische Bedürfnisse und soziale Kontexte anzupassen. In einer pragmatischen, randomisierten kontrollierten Studie werden 1.776 Patientinnen in acht EU-Ländern entweder Social Prescribing oder der üblichen Versorgung zugewiesen, um die Wirksamkeit der angepassten Ansätze zur Verbesserung des Zugangs zu evaluieren. Eine qualitative Analyse in fünf europäischen Ländern wird förderliche und hindernde Faktoren für die Implementierung von SP aus der Perspektive verschiedener Akteur*innen untersuchen. Darüber hinaus wird SP-EU die Projektergebnisse aktiv kommunizieren und verbreiten und in politische Maßnahmen übersetzen.
SP-EU wird Gesundheitssysteme befähigen, Social Prescribing als skalierbare, sichere, kosteneffiziente und menschenzentrierte Lösung für einen gleichberechtigten Zugang zu nachhaltiger Versorgung zu implementieren. Damit wird SP-EU zur Transformation der europäischen Gesundheitssysteme in gerechtere, gemeinschaftsbasierte, menschenzentrierte und integrierte Versorgungsmodelle beitragen.
Website: https://social-prescribing.eu/
Kontakt: wolfram.herrmann@charite.de (Projektleitung), sonja.leissner@concentris.de (Projektmanagement)

SERENA-Projekt – Bewertung und Verbesserung des Zugangs zu Gesundheits- und Sozialdiensten für Kinder, die durch Missbrauch in eine vulnerable Lage geraten sind
SERENA ist eine europäische Initiative, die sich auf die Verbesserung des Zugangs zu Gesundheits- und Sozialdiensten für Kinder konzentriert, die Opfer von Misshandlung wurden, einschließlich körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt sowie Vernachlässigung. Hauptziel des Projekts ist es, die Erkennung von Kindesmisshandlung zu stärken, deren langfristige Folgen zu verringern und die gesellschaftlichen Auswirkungen zu mindern.
Dazu wird das Projekt bestehende Versorgungspfade untersuchen und die Barrieren und Ungleichheiten identifizieren, die den Zugang zu Unterstützungsangeboten vor und nach der Erkennung von Misshandlung beeinträchtigen. Dies umfasst sowohl die körperlichen als auch die psychischen Gesundheitsbedürfnisse der betroffenen Kinder sowie die finanziellen Auswirkungen auf die Gesellschaft insgesamt.
Das Projekt verfolgt einen Mixed-Methods-Ansatz, der qualitative Interviews mit erwachsenen Überlebenden und Fachkräften in drei Ländern sowie die quantitative Analyse von Verwaltungsdaten in sieben Ländern kombiniert. Ergänzt wird dies durch Daten aus dem Kinderschutzbereich aus 26 europäischen Staaten. Diese Erkenntnisse werden gemeinsam mit Interessenvertreter*innen und Überlebenden ausgewertet, um ein gemeinsames Verständnis der bestehenden Versorgungslücken zu entwickeln und Prioritäten für Handlungsmaßnahmen festzulegen.
Auf dieser Grundlage wird SERENA politische Empfehlungen erarbeiten, die sowohl operativ umsetzbar als auch wirtschaftlich tragfähig sind und das Potenzial haben, in den EU-Mitgliedstaaten umgesetzt zu werden.
Zu den erwarteten Ergebnissen gehören eine verbesserte Erkennung von Kindesmisshandlung, eine gerechtere Bereitstellung von Unterstützungsangeboten sowie eine Reduzierung der gesellschaftlichen Gesamtkosten im Zusammenhang mit Kindesmisshandlung.

HPV-FASTER-Implement – Ein europäisches Projekt zur Verbesserung der Prävention von Gebärmutterhalskrebs durch den Abbau bestehender Ungleichheiten
HPV-FASTER-Implement ist ein europäisches Projekt, das sich auf die Verbesserung der Prävention von Gebärmutterhalskrebs konzentriert, indem es anhaltende Ungleichheiten bei vulnerablen Bevölkerungsgruppen adressiert. Obwohl Programme zur HPV-Impfung und zum Gebärmutterhalskrebs-Screening die Sterblichkeitsraten erfolgreich gesenkt haben, ist ihre Wirkung aufgrund begrenzter Zugänglichkeit für Risikogruppen ins Stocken geraten, was die gesundheitlichen Ungleichheiten in Europa weiter verschärft.
In dem Bewusstsein, dass vulnerable Bevölkerungsgruppen komplexe Barrieren im Zugang zu sowohl psychischer als auch körperlicher Gesundheit erleben, wird das Projekt ein europaweites Wissensfundament aufbauen, um diese Herausforderungen besser zu verstehen und ihre Entwicklung nachzuverfolgen.
In enger Zusammenarbeit mit Interessenvertreter*innen insbesondere Vertreter*innen vulnerabler Gemeinschaften, wird HPV-FASTER-Implement Strategien entwickeln und umsetzen, die HPV-Impfung und HPV-basiertes Gebärmutterhalskrebs-Screening kombinieren. Zusätzlich werden gezielte Gesundheitsbildungsmaßnahmen, Kommunikationsaktivitäten und Unterstützungsangebote entwickelt, um die spezifischen Bedürfnisse von Hochrisikogruppen zu adressieren.
Durch Beteiligung von Interessenvertreter*innen, Förderung von Gesundheitskompetenz, Kartierung von Vulnerabilität mathematische Modellierungen und Implementierungsforschung wird das Projekt Daten erheben und analysieren, um Lücken und Potenziale in bestehenden Präventionsstrategien zu identifizieren.
Das übergeordnete Ziel ist es, dieses Wissen in politische Empfehlungen zu überführen, die nationale Präventionsprogramme durch maßgeschneiderte Interventionen für vulnerable Bevölkerungsgruppen stärken.
Mit einem innovativen Ansatz der kombinierten Prävention und dem Ziel, eine 50-prozentige Inanspruchnahme unter Frauen mit erhöhtem Risiko zu erreichen, strebt HPV-FASTER-Implement an, den Fortschritt auf dem Weg zur Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs zu beschleunigen und gesundheitliche Ungleichheiten in Europa deutlich zu verringern.
